mein Punkt ist, ich glaube keine Lösung ist aktuell mehrheitsfähig. Wenn das unser Anspruch ist, finden wir gar keine Form gendergerechter Sprache.
Ich kenne genug Leute, die immer noch daß schreiben und "Zacken" Zak|ken trennen und immer noch nicht von der Sprachpolizei verhaftet wurden... :) Im Gegensatz zu Menschen im Staatsdienst in verschiedenen Bundesländern, die jetzt ein Genderverbot durchgesetzt haben.
Ich habe das vielleicht etwas hart ausgedrückt gestern. Was ich tatsächlich will: Eine verbindliche, systemisch durchdachte Empfehlung, die so gemacht ist, dass sie länger als drei Jahre Halbwertszeit hat.
In Schweden
Sprache ist lebendig, und Veränderungen sind immer holprig. Jede Form von Slang oder Jugendsprache wird am Anfang verhöhnt, ein Teil wird dann Teil der Standardaprache oder prägt das ganze Konstrukt mit. Aber dieser Prozess wartet nicht auf den Duden, und darf er wahrscheinlich auch nicht.
Ich finde, sowohl deskriptiver als auch präskriptiver Ansatz haben eine Berechtigung und können ineinander greifen: Deskription, um gewachsene Lösungen zu dokumentieren; Präskription, um die gewachsene Lösung später zu systematisieren/anzupassen.
Nachdem wir sich größere Organisationen die letzten ~25 Jahre durch (-in), /in, *in und :in durchprobiert haben und zumindest Feddit sich beim Entgendern probiert (was ich extrem cool finde), könnte man die holprige Phase hinter sich lassen.