https://taz.de/Lobbyismus-bei-der-FDP/!5995469/
Nachdem die taz berichtet hatte, kündigte Delivery Hero einer Lobbyistin, die auch für die FDP arbeitet. Die Partei sieht kein Problem.
Das Arbeitsverhältnis sei beendet worden, um „potenzielle Interessenskonflikte“ zu vermeiden.
Auf Deutsch: Ups, wir sind aufgefallen!
Der Eintrag im Lobbyregister wurde dementsprechend gelöscht.
Auf Deutsch: Jetzt machen wir weiter wie bisher, aber ohne als "Lobbyist" markiert zu sein.
Und wenn Frau Bossmann nach der nächsten Wahl wieder Arbeitslos ist, ist ihr Stuhl bei Delivery Hero immer noch frei, und ein netter Bonus wird sie für die Zeit dazwischen schon für ihre nun ungelabelte Lobbyarbeit gut entschädigen!
Dass sowas nicht zu einer Strafe nach Gesetz führt ist echt ein bisschen unverständlich. Aber auch logisch.
War ja auch für die Finanzbehörde nicht zum Nachteil, so wie Klimaschutz oder etwa Sozialausgaben. Was? Doch? Oh, f**k
Steuerexpertin
Wahrscheinlich mit großer Expertise im Hinterziehen Optimieren von Steuern.
Ja genau das.
Dort war sie ausgerechnet für die Steuergestaltung verantwortlich.
Julia Bossmann ist nach eigenen Angaben bei Delivery Hero für die Gestaltung der globalen Steuerpolitik verantwortlich. Auf ihrem Profil bei dem Karrierenetzwerk LinkedIn zählt sie auf, dass dazu auch die „Vertretung der Unternehmensinteressen in Gesetzgebungsverfahren“ gehöre.
Ihr Job war es also einerseits zu gucken, wie man das globale Unternehmen so strukturiert, dass es möglichst wenig Steuern zahlt, und andererseits dafür Möglichkeiten in Gesetzgebungsverfahren zu schaffen.
Wenn man nicht die FDP ist, dann schreit es einem ins Gesicht, dass eine solche Position unvereinbar mit einer Beraterfunktion in einer demokratischen Partei ist. Und falls das Schreien noch nicht reicht, sieht da jeder normale Mensch noch 5 Warnschilder in A-50 und Zehntausend laminierte A4 Zettel an jeder Ampel und in jedem Hausaufgang ziwschen Siegessäule und Alexanderplatz.